Der Atem als Werkzeug

Ein Gastbeitrag meiner schamanischen Schülerin Anna Walz-Holstein


An der Nordsee atme ich tief.

Ich atme den Wind, das Wasser, die Möwenrufe.

Ich atme, also bin ich.

Ich spüre meine Energie pulsieren.

ENERGIELENKUNG

…mit diesem Wort auf den Lippen bin ich aufgewacht. Augenblicklich feuerte mein Verstand eine Frage nach der anderen. Was ist Energielenkung? Auf welche meiner Fragen ist es die Antwort? Kenn ich Techniken zur Energielenkung? Viele weitere Fragen und Gedanken fuhren Karussell in meinem Kopf.

STOP.

Ich atmete tief und langsam ein. Ich atmete noch langsamer aus, hielt inne und hatte meine Antwort. Atem.

Mein Atem.

Der Atem ist eine der ursprünglichsten Formen der Energielenkung, die jedem Menschen zur Verfügung steht. Mit meinem Atem beeinflusse ich mein Bewusstsein, mein Unterbewusstsein, mein Nervensystem, meine KörperIn und ihre Funktionalität, mein Immunsystem, mein Wohlbefinden und so viel mehr.

In so vielen spirituellen Traditionen ist das Lenken der Energie mit dem Atem eine grundlegende Praxis. Im Hatha –Yoga ist Atemlenkung die Pranayama - Praxis, im Qi Gong wird unter anderem die Knochenatmung als Energielenkungsmethode praktiziert, auch in der tantrischen Lehre spielt Atem eine Schlüsselrolle in der Energielenkung. In westlichen Entspannungspraktiken steigen wir mit unserem Atem in die Stille der Meditation ein oder kommen durch unseren Atem im Moment und in die Achtsamkeit an. Beide Techniken sollen uns entspannen und energetisieren.

Habe ich mir diesen Stellenwert meines Atems in Zusammenhang mit der Energie bisher so bewusst gemacht?

Ich kenne die immunologischen Vorteile der Nasenatmung und den Leistungsabfall meines Körpers, wenn ich ungesund atme. Aus meiner Zeit im Chor erinnere ich den Zusammenhang von Körperhaltung, Atem und Stimme.

Bei Naomi lerne ich in der Magic Zone im Miracle Morning Atemtechniken, um beispielsweise mein Chakrasystem zu harmonisieren und zu energetisieren.

In der schamanischen Ausbildung „Die Geburt des Regenbogens“ lerne ich Praktiken, wie ich mit dem Atem Verkrustungen alter, mir nicht mehr dienliche Glaubenssätze, aufweiche und harmonisch integriere.

Die Breathjourneys sind für mich eine großartige Praxis der bewussten Atmung, um auf spiritueller und emotionaler Ebene zu erkennen, wo meine Energie stockt. Mein Atem verbindet hier meinen Körper, meinen Geist und meine Seele.

So unbewusst wie mein Atem im Alltag fließt, dient er in all diesen Praktiken als Werkzeug. Während ich all das reflektiere, erkenne ich, was für ein mächtiges Werkzeug mir und uns allen zur Energielenkung zur Verfügung steht. Einfach so. Ich brauche „nur“ die Technik zu erlernen, um mein Werkzeug einzusetzen.

Und noch etwas: Mein Atem ist ein Teil meines Körpers, unterliegt meinem Nervensystem und meinem Bewusstsein. Somit kann niemand durch meinen Atem meine Energie in eine Richtung lenken, die mir nicht dienlich ist. Niemand kann mein persönliches Werkzeug missbrauchen. Ich bin beschützt.

Ich fühle mich mit meinem Werkzeug, dem Atem mächtig, im Sinne der Eigenermächtigung. Ich erforsche meinen Atem weiter und bin jetzt aufmerksamer, was sich mir in Zusammenhang mit meinem Atem noch zeigt. Aho.

Welche Erfahrungen hast du mit deinem Atem als Werkzeug sammeln dürfen?

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